Man darf ja mal träumen – und das taten der Bürgermeister und eine Handvoll Gemeinderäte mit Hilfe der Studenten und Studentinnen des diesjährigen Prüfungsjahrgangs der Baureferendare am 26. Januar in der TU München. In sechs Gruppen überlegten sich die angehenden Bauingenieure, wie Berg im Jahre 2040 aussehen könnte und entwickelten zum Teil visionäre, zum anderen Teil aber durchaus realistische Vorstellungen über unsere Gemeinde. So sollte die Assenbucherstraße in Leoni (“Leoni die Tourist:in”) für PKW vollständig gesperrt werden und Besucher und Anwohner einen Shuttle-Service oder Fahrräder nutzen.

In Aufkirchen (“Aufkirchen Wallfahrt”) gruppieren sich die Gebäude um die Kirche. Der Kreuzweg bis hinunter zum See wird den Radfahrern vorbehalten, der Ort soll Einkaufs- und Begegnungsplatz sein.

Der Lüßbach (“Lüßbach, die Perlenkette”) verbindet die Ortsteile von Kempfenhausen bis Höhenrain. An seinen Ufern sollen die Menschen spazieren gehen, joggen oder Rad fahren und so die Natur genießen. Kleine Deiche sollen die Anwohner vor Hochwasser schützen, PV-Anlagen und kleine Wasserkraftwerke erzeugen Strom.

“Chronotropie” (Zeitenwende) nannte eine weitere Arbeitsgruppe ihre Ergebnisse: Um den Hauptort Berg führt eine Umgehungsstraße, innerorts kann alles innerhalb von 15 Minuten fußläufig erreicht werden. Autos werden vor dem Ort abgestellt. Dort wo heute tausende Fahrzeuge pro Tag durch den Ort rollen, wird ein Marktplatz mit Begegnungsmöglichkeiten und Gastronomie entstehen. Eingekauft wird regional in Dorfläden, überregionale Waren liefert der “Bergrobbie”, ein vollautomatisiertes Liefersystem. Die Bergerinnen und Berger bewegen sich entweder zu Fuß, mit dem Rad oder in vollautomatischen E-Pendelbussen durch den Ort. Dezentrale Dorfläden sollen auch in den anderen Ortsteilen entstehen. Alle Dächer haben natürlich PV-Anlagen, die Wärme gewinnen wir über das Abwasser und der Strom wird dann u.a. mit sieben Windrädern erzeugt.

Sehr interessant erscheint auch die Nutzung des alten Rathauses. Dort ist eine Gebäude mit Mehrfachnutzung, Freizeit und Wohnmöglichkeiten und Kindergarten geplant.

Der Starnberger See und sein Uferbereich sind ein weiteres Thema, über das die Studenten nachgedacht haben. So soll der südliche Bereich bei Allmannshausen der Natur zurückgegeben werden, in Unterberg sollen Geschäfte und Gastronomie den Uferbereich beleben und weiter Richtung Kempfenhausen gehört der See den Erholungssuchenden. Um die engen Strände zu erweitern, ist ein geschwungener geräumiger Steg mit Ausbuchtungen vorgesehen. “Ufer Los” nennt die Arbeitsgruppe ihr Konzept.

Die Berger werden älter und darauf müssen wir uns einstellen. Die demografische und die ihr folgende Ortsentwicklung ist das Thema einer anderen Arbeitsgruppe. Ein Erzählcafe in Biberkor, Eselswanderungen in Mörlbach, Erlebniswanderungen im Allmannshauser Filz sollen Alt und Jung zusammen bringen. Gemeinsames Wohnen, Lernen und Arbeiten in Gemeinschaftsgebäuden, inklusiv und barrierefrei und Begegnungszentren in den Ortsteilen fördern den Zusammenhalt.

Die Studenten haben geliefert und sind in ihrer Ausbildung ein Stück weiter gekommen. Was machen wir jetzt aus diesem wunderschönen “Wimmelbild”? Kommen wir damit mit unserer Ortentwicklung auch ein Stück weiter?
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion erntete Bürgermeister Steigenberger viel Applaus von den Studenten, als er meinte: “Nicht immer sagen: Geht nicht. Machen!”

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